Alpentour Tag 6

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Von Tenda Pass am Fort Central über den am Ligurischen Grenzkamm 

Kurz vor 10:00 Uhr war ich wieder bei den anderen übrig gebliebenen. 
10:00 Uhr War ja die Offizielle ""jetztistaberallesgepacktundwirkönnenlos"  Zeit

Martin & Petra, 
Lothar & Boerdit, 
ich (Ottmar) 
mit Wrangler TJ
mit Grand Cherokee
mit Wrangler YJ
führten jetzt die Tour alleine fort.

Aber so richtig fertig waren die noch nicht als ich kam. Es wurde diesmal 10:30 Uhr bis wir in die Puschen kamen. Das tat der Tourplanung aber keinen Abbruch 

:-)) ich sach nur "Das basst schon" ;-))

Auf ging's zum malerischen Ligurischen Grenzkamm. Mit seinem Berauschenden Panorama Aussichten.
Und das Wetter meinte es bestens mit uns. Noch schöner währe ja fast nicht auszuhalten ;-))

 

i believe i can fly ............              

                                ........... i believe i can touch the sky

Hier ging es steil bergab. Diese Strasse ist nicht zu unterschätzen.

Aufgrund der Schönheit und wohl auch Einmaligkeit dieser Strasse, läst es sich nicht vermeiden auf andere Offroader mit 2 oder 4 Rädern zu stoßen. Mit Gegenverkehr hatten wir zum glück keine wirklichen Probleme. Ein Tross von ca. 18-20 Endurofahrern mit 2 Begleit PKW passierte uns als wir gerade, bei Kaffee und Käsebrot, an einer relativ breiten Stelle im Gras, rasteten. Ein Langwieriges und schwieriges, mitunter viele hundert Meter langes zurücksetzen, blieb uns erspart. An vielen Stellen ist die Strasse kaum Breiter als der Wagen und man kann nicht wenden, sondern muss rückwärts bis zu einer Ausweichstelle fahren.

Einen Trupp mit 5 Geländewagen, der uns schon eine weile verfolgte, haben wir dann passieren lassen. Die waren augenscheinlich schneller als wir unterwegs. War wohl eine geführte Tour mit Zeitlimit :-(   Die konnten sich nicht so viel Zeit nehmen wie wir, um sich an der Natur und Landschaft zum erfreuen.

Immer wieder machten wir halt um diese unglaublichen Eindrücke in uns aufzusaugen. Man kann das nicht mit einem Augenblick erfassen. Um alles zu sehen müsste man monatelang nur schauen. 

 

Wir fuhren alle gemeinsam noch ein Stück Richtung "La Brigue",  zu einer Quelle, an der Petra ihre Solar Dusche füllte. Hier trennte ich mich von den anderen, ich hatte die Schnauze so voll von dem ewigen Geklapper auf den Schotterpisten.  Ich wollte mich hier nach "La Brigue" abmachen und über die S240 nach Ventimiglia ans Meer. Die anderen 4 wollen die Tour noch wie geplant weiter fahren und einen Tag später auch nach Ventimiglia kommen. Ich versprach, wenn ich dort angekommen bin, für uns alle einen Campingplatz zu suchen. Kurze Verabschiedung und ich machte mich im großen Gang Richtung Tal. Die Schotter-Strasse war breit ausgebaut aber sehr wellig und mit großen Schlaglöcher und Querrinnen gespickt, trotz alle dem fuhr ich so schnell es ging ins Tal, wobei mit einmal das komplette Gepäck um dir Ohre flog. egal "Bast schon" ..... alle Räder schienen noch dran zu sein, also weiter.

In La Brigue angekommen, hielt ich erst mal am Marktplatz und sucht ein Cafe, wo ich mit einen großen Cappuccino und ein Eis bestellte. Da sah die Welt gleich wieder Freundlicher aus. Irgendwie war mir das lahme auf dem Berg rum geklappere auf's Gemüht geschlagen. Doch jetzt war alles wieder gut. Nachdem ich bezahlt hatte machte ich mich ganz gemütlich Richtung Mittelmeer auf den Weg.

Die Strasse, vom Colle de Tende, Richtung Ventimiglia geht durch eine herrliche Schlucht, und ist zum Teil kühn aus dem Fels gesprengt. Früher war diese eine wichtige Transit Route, und dementsprechend viel von Schwerlast Verkehr geplagt. Jetzt 2003 nachdem die Durchfahrt für schwere LKW durch den Tunnel am Col de Tende offensichtlich neu reglementiert ist, über den Pass kommen die sowieso NIE, nur noch Reisebusse, und die nur einzeln, durch dürfen, ist es herrlich hier entlang zum Mittelmeer zu rollen, es geht ja kontinuierlich, vom Coll de Tende Tunnel von ca. 1800 müNN, bergab zum Meer. Fast glaube ich die Brandung und den Geruch des Meeres schon wahrzunehmen.

Die Einfahrt nach Ventimiglia ist eher hässlich und von Zweckbauten aus Beton geprägt. Deshalb habe ich wohl auch nichts fotografiert. Das gut 200 m breite, im Sommer fast ausgetrocknete, Flussbett  ist von mehreren, sich in ihrer Hässlichkeit wohl übertreffen wollenden, Brücken für den normalen Straßenverkehr sowie die nicht ganz logisch erscheinenden Zubringer zur Autobahn verschandelt. Während sich Ventimiglias "Altstadt" noch ganz wacker zwischen "Alter-italienisch-chaotischer-Baukunst" und "Touristischen-Hotel-Burg-Zweckbauten" schlägt. Man kann nicht sagen Ventimiglia ist hässlich, ganz im Gegenteil ! Mann muss nur genau hinschauen!

Bin gerade angekommen, ist ca. 18:00, parke an der Standpromenade 
und werde gleich ins Meer hüpfen... Wie immer ;-))

Der Beweiß !! oder ?? ;-))

 

Erstaunlich, ein doch recht weitläufiger Strand, und soooo wenige Menschen ?? !! ?? Ventimiglia ist eben keine Tourismus - Hochburg und hat auch "nur" Kies am Strand.  Aber ne coole Strand-Bar .... mit fetziger Musik... erst mal ein Bierchen zwitschern, und schon bestelle ich beim Keeper ein italienisches Bier .......... und bekomme Becks ......... na dann ...... Prost.
Das Bierchen hat's in sich bei der Hitze, und so bleib ich erst mal ne halbe Stunde sitzen ;-))  Ist aber auch wunderschön hier zu sitzen und aufs Meer zu schauen, keinen Stress zuhaben, und den Wellen zuzuhören wie sie den Kies hin und her bewegen und rund schleifen.

So, ich mach noch schnell ein Bildchen von "Alta di Ventimiglia", welches am gegenüberliegenden Flussufer liegt. Dort scheint es überhaupt keinen Tourismus zu geben.  Das schaue ich mit morgen oder übermorgen oder  ...  mal an ;-)

 

Ich bin dann wieder ins Auto, um, wie versprochen, einen Campingplatz für uns alle zu suchen. Das fahren im italienischen Verkehrschaos hat seinen eigenen Reiz, dem ich immer wieder erliege. DAS ist genau meine Wellenlänge. Ich fahre kreuz und quer durch das Städtchen und stoße wie soll's auch anders sein auf McD und kann nicht wiederstehen "the itallian art of McD" zu testen :-)). Nach wieder einem halben Stündchen fahre ich nach westen die Küste lang um einen Campingplatz zu finden. Auf dem halben weg nach Monaco mache ich kehrt und suche nun die Ostseite von Ventimiglia ab. Auf die ausgeschilderten Plätze weit ab vom Meer habe ich keine Lust. Aber ich werde schnell fündig. Netter Platz, nah am Meer, netter Mensch an der Rezeption (ich glaube der ist schwul so wie der mich anschaut) egal Hauptsache nett, bloß kaum platz auf den Platz. So ein Schiet, hier passt mein Zelt nur Hochkant rein, aber der nette Mensch hat noch einen Vorschlag. Sein Papa hat auf der Westseite von Ventimiglia einen Campground, gibt mir ne Visitenkarte mit Stadtplan, ich bedanke mich recht herzlich und mache mich auf den Weg. 

Wie ??  Westseite ?? Da war ich doch schon. Egal mittlerweile ist es stock dunkel und ich hab immer noch nix gefunden. Da tatsächlich, (bin ich doch vorher glatt vorbeigefahren, na war auch ein schöne Verkehrschaos vorm Supermarkt gegenüber) der Campingplatz " POR LA MARE"  reingedüst und der nette Mensch von vorhin hatte meine Ankunft schon angekündigt, so wurde ich nett empfangen, es war reichlich Platz, ich baute mein Zelt im Scheinwerferlicht ohne Probleme auf, ging dann noch zur Anmeldung, trank dort noch ein Bierchen, ups und dann noch eins vorm Zelt, hicks, und haute mich auf die Matte. 

Das war ein wirklich ganz besonders schöner Tag. 
in der Hitze und des Flair's des Mittelmeers

obwohl kaum deutsche zu sehen & zu hören waren ... oder gerade deshalb ? !!!

Hier geht's weiter mit Tag 7 am Mittelmeer

 

Sehr Wichtig !!

Leider werden immer mehr schöne Strecken in Italien für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Das hat aber auch seinen Grund.  Schuld daran sind zum großen Teil die rücksichtslosen Fahrer. Motorräder, KFZ  1,2 sowie auch 4-Rad getrieben rasen sie an Wanderern und Radfahrern vorbei gefährden und hüllen diese in hundert Meter lange Staubwolken ein und beschädigen die Strassen. Weiterhin wird wild durch die, in diesen Höhen ohnehin schon spärliche, Vegetation gepflügt. Die Jahrzehnte brauch um so eine Zerstörung zu heilen. Das missfällt auch dem härtesten italienischen Motor-Begeisterten. 

Wenn wir uns weiterhin an dieser einmaligen Natur und ihren schönen Stecken erfreuen möchten, hilft nur ein umdenken, "PRO NATUR" ich will mich hier nicht als hardcore Umweltschützer darstellen. Aber hier in Deutschland sind so schöne Tracks sowieso schon unmöglich, also last uns diese einmalige Möglichkeit in den Alpen bewahren und schützen. 

Ein langsames passieren(lassen) ein freundliches Hallo, ein Gedanke an die Natur . 
Mehr ist es nicht - aber auch nicht weniger!

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