Das Breckenheimer Wappen
Wappen haben eine lange, alte Tradition. Sie waren äußere Zeichen, um „Freund und Feind“ zu unterscheiden. Schon im 15. Jahrhundert wurden Regeln für die Farbgebung festgelegt. Grundsätzlich war die Forderung, die Wappen sollten aus der Ferne leicht zu erkennen sein.
Solche Wappenfarben hierfür sind Rot, Blau, Schwarz und Grün. Hinzu kommen die Metallfarben Gold und Silber, die durch Gelb und Weiß ersetzt werden könne.
Die Attribute der Göttin der Gerechtigkeit, der Justitia, zeigt das Ortswappen von Breckenheim: Ein silbernes Schwert mit goldenem Griff hinter einer goldenen Waage vor rotem Hintergrund.
„Gerechtigkeit“ hat für Breckenheim eine lange Tradition. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden in diesem Ort Urteile gefällt, gab es ein ordentliches Gericht. Kein Wunder, wenn die Symbole der „Justitia“ – der Göttin der Gerechtigkeit – auf den Siegeln, und schließlich dem Breckenheimer Wappen wiederkehren. Doch als gute Christen wollten die Breckenheimer wohl keine altrömische Göttin auf ihren Siegeln abbilden – das älteste erhaltene Gerichtssiegel aus dem Jahre 1779 ziert die Gestalt des heiligen Erzengel Michael, dem man – als „Seelenwäger“ beim Jüngsten Gericht – die Attribute der Göttin „in die Hände drückte“. In der linken Hand hält der Erzengel die Waage, in der rechten Hand das Schwert.
Ab 1816 – nachdem Breckenheim Nassau zugesprochen war – verzichteten die Siegelschneider auf die Abbildung des Heiligen. Seit 1956 schmücken ausschließlich die Attribute – Schwert und Waage – das Wappen Breckenheims, das der Hessische Innenminister 1963 offiziell anerkannte
Das Signet des Turnverein Breckenheim
Nachdem bisher Urkunden, Briefköpfe, Vereins-, Ehren- und Verdienstnadeln unterschiedlich gestaltet waren und sowohl im blau-gelben Feld die vier F der Turner als auch in rotem Feld das Breckenheim Wappen zeigten, sollte zum 100jährigen Jubiläum ein Signet entwickelt werden, das durch die Festveranstaltungen führt, aber auch für die Zukunft als äußeres Zeichen für den Turnverein Breckenheim stehen kann. Hierzu erging die Bitte an Prof. Liesfeld vom Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Wiesbaden, der diese Aufgabe mit seinen Studenten anging.
Ausgewählt wurde ein Entwurf von Dieter Spannknebel aus Wiesbaden. Er wurde 1960 in Eschwege geboren und studiert seit 1981 nach dem Besuch der Fachoberschule in Kassel Kommunikations-Design mit dem Schwerpunkt Gestaltung an der Fachhochschule in Wiesbaden.
In diese Zeit fällt auch bereits die freie Mitarbeit für eine Werbeagentur mit dem Aufgabengebiet Signetentwicklung und Packungsdesign.
Zu dem für uns entwickelten Signet sagt Dieter Spannknebel: „100 Jahre Turnverein Breckenheim assoziiert Tradition und läßt nicht gleich vermuten, welche Vielfalt an sportlichen Aktivitäten damit verbunden ist. Ein zeitgemäßes Erscheinungsbild weist nun darauf hin, daß nicht nur ein hundertjähriges Bestehen, sondern auch eine hundertjährige Entwicklung gefeiert werden kann.
Das Signet hat dabei die Aufgabe, dem Betrachter durch einfache Formen Freiraum für persönliche Assoziationen zu bieten. Das Zeichen wird auf eine Blick empfunden, es verlangt keine verbale Interpretation.
Dennoch können einige Stichworte die Parallelen von Form und Sprache aufzeigen: Der Kreis als Treffpunkt, ein Kreis von Menschen, der Kreis als Ball, Kreissegmente und Farben für Vielschichtigkeit.“
Das Signet wurde zunächst ohne Wappeneinlage entwickelt. Der linke schwarze Balken wird bei einem Farbdruck in Blau, der rechte Balken in Orange gedruckt. Ansonsten ist es eine schwarze Strichzeichnung auf weißem Grund. Auf Wunsch des Turnverein Breckenheim wurde das Breckenheimer Wappensymbol, Schwert und Waage, eingearbeitet.
Damit wurde ein Bezug zu Breckenheim hergestellt und es kann hiermit durchaus auch ein bezug für Wettkampf und Fairness abgeleitet werden.